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persönlicher Kommentar

„Mit unterschiedlichen Maßen gemessen“

Mich selbst „outend“ gestehe ich, dass ich einer dieser offensichtlich gemeingefährlichen „Suchtknubbel“ bin, denen es nach jahrzehntelangem Nikotin-„Ge- bzw. Missbrauch“ sehr schwer fallen dürfte, das Rauchen einfach so einzustellen.

Weder die kontinuierliche Erhöhung der Tabaksteuer noch das Werbeverbot im Fernsehen konnten mich ernsthaft irritieren, denn: „Wer wird denn gleich in die Luft gehen…?“

Selbst das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, am Arbeitsplatz und seit Jahren auch (freiwillig) im eigenen Zuhause haben nicht wirklich gestört.  Als Raucher war man in den letzten Jahren bei seiner „Suchtbefriedigung“ mit Gleichgesinnten immer an der frischen Luft – egal, auch bei Wind und Wetter.

Ich habe dabei immer versucht, Rücksicht auf andere Menschen „beim Frönen meiner Sucht“ zu nehmen.

Letztlich habe ich auch die „Trauerrand-Hinweise“ auf den Zigarettenpackungen verkraftet.

Nachdem aber die alten Chargen von Zigarettenpackungen nunmehr aufgebraucht sind und mir seit einigen Wochen bei jedem Kauf der 6, 7 oder 8 € - Packungen ekelhafteste  Bilder von rotem Auswurf, faulen Zähnen, erblindeten Augenlinsen, Babysärgen, durchbohrten Hälsen  oder Leichen etc. mit ebenso wüstesten Kommentaren in die Hand gedrückt werden, merke ich, dass mit und in mir etwas geschieht. Ich lese jetzt  nicht mehr: „Rauchen kann tödlich sein“, sondern „Rauchen ist tödlich“.

Ich fühle mich schlecht, schuldig, krank, „fix und fertig“, in mir zieht regelmäßig Übelkeit hoch.

Und… ja: Zorn.

Auch „das Leben endet garantiert tödlich“ – und ich frage mich:

 „Was wäre wohl los in unserer Gesellschaft, wenn Selbiges wie beim Zigarettenkauf mit Alkoholprodukten, Produkten aus Massentierhaltung, für PKWs, für Plastik- und Einweg-/Wegwerfartikel, für Süßigkeiten und viel zu viel ungesunden Inhaltsstoffen etc. etc. etc. auch so praktiziert würde?!“

Auf vielen, nahezu allen Konsumartikeln und Artikeln und Gütern unseres täglichen Gebrauchs könnten konsequenterweise zu Recht solche Bilder und noch dramatischere Aussagen prangen.

Aber:

Alle anderen dieser „zweischneidigen Güter“  bis auf  Zigaretten und Tabak (die ja immerhin weiter ganz legal rund um die Uhr überall verkauft werden und mit denen unser Staat kein schlechtes Geschäft macht) „strahlen den Konsumenten wie eh und je von ihrer besten Seite an“.

Alkohol-Erzeuger können sogar pervertierend bei großen Sportveranstaltungen weiterhin als Hauptsponsoren antreten, gleiches gilt für Fastfood-Ketten und Süßwaren-Dickmacher-Produzenten.

Ich wünsche mir, wenn schon Warnung für / gegen frei verkäufliche Produkte, dann bitte „Gleichbehandlung“… und zwar sofort – oder man lässt es – dann aber auch bitte bei der Zigarettenwerbung – einfach sein.

Autor/in:
Kurt Rieder
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Wichtiger Hinweis:
Blogbeiträge stellen die persönliche Meinung einzelner Parteimitglieder dar. Diese kann in Einzelfällen von der Programmlage der Partei abweichend sein. Auch ist es möglich, dass zu einzelnen Themen und Aspekten in der ÖDP noch keine Programmlage existiert.