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persönlicher Kommentar

Jugendarbeitslosigkeit – in Deutschland und NRW kein Problem?

Wie „ehrlich“ machen wir uns bei der Frage nach der Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland, insbesondere aber in NRW?

Ist das hierzulande alles kein Problem? Bekommen nur unsere europäischen Nachbarn die Arbeitslosenzahlen u25 nicht in den Griff? Was machen die falsch und wir richtig? Können andere Länder von uns lernen?

Oder sieht es hinter den „statistischen Vorhängen“ bei näherem Hinsehen gar nicht so phantastisch aus, wie durch die Medien immer wieder präsentieren?

Eines stimmt: die offiziell gemeldete Zahl an jugendlichen und jung-erwachsenen Arbeitslosen ist im Vergleich zu anderen europäischen Staaten auf einem akzeptablen Niveau.

Bei der Frage nach dem „Warum“ werden oftmals das gute deutsche Bildungssystem und vor allem das bewährte duale Berufsausbildungssystem neben dem angeblich funktionierenden Ausbildungsmanagement von Bund, Land, Arbeitsverwaltung, Berufsverbänden, Kammern und Betrieben als Gründe angeführt.

Weit weniger im Blickfeld, weil politisch nicht opportun, sind allerdings 2 weitere, sicherlich ebenso entscheidende Faktoren, die die Ausbildungsvorbereitung in Bund und insbesondere im Land NRW keineswegs in einem solch „glofizierenden Licht“ erscheinen lassen:

1. Kein anderes Land leistet sich solch ein diffuses und kostspieliges schulisches Weiterbildungssystem im „außer-schulpflichtigen“ Bereich:  neben gymnasialer Oberstufe sind es vor allem Berufskollegs und Abend- bzw. Volkshochschulen mit ihren für den Laien unüberschaubaren Angeboten, in denen jährlich 100.000e von jungen Menschen aus der amtlichen Statistik nach der allgemeinen Schulpflichterfüllung herausfallen und teilweise über Jahre hinweg „geparkt“ werden bzw. sich auch gerne „wie die Lemminge parken lassen“.

2. Kein anderes Land zahlt so viele diverse Überbrückungs-, Orientierungs- und Vorbereitungskurse, sei es über die staatliche Arbeitsverwaltung, die Grundsicherungsstellen, Jugendämter und Jugendhilfeeinrichtungen oder EU-finanzierte Sonderprogramme von Bund und Land.

Beide Angebotsbereiche sind dabei für die Teilnehmenden nicht nur kostenlos. Sie sind leider vielfach auch „umsonst“ – sprich: „vergebens. Ein „Warteschleifensemester“ reiht sich an das nächste. Erste ernsthafte Ausbildungsversuche werden mittlerweile oftmals erst weit nach Vollendung des 20. Lebensjahres gestartet – dann jedoch in der Regel ohne Erfolg aufgrund einiger zu viel gedrehter Ehrenrunden. „Der Markt verzeiht nicht allzu viel!“.

Ein zielgerichtetes, effizienteres Ausbildungsvorbereitungs-System würde allen Beteiligten helfen und gleichzeitig Kosten sparen – Gelder, die an anderen Stellen des Bildungssystems dringend gebraucht werden.

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